Sonntag, 25. Oktober 2020

3D Druck Modelle effektvoll in Szene setzen

Mit dem Delta 3D Drucker von FLSUN gedruckt und per Laser beleuchtet

 

Als Fan der ersten Stunde von "Aliens" habe ich es mir nicht nehmen lassen, das Model eines ausgewachsenen Exemplars einmal zu drucken und zusammen zu bauen. 

Gescliced wurde mit Cura in 0.15mm Schichthöhe, Support und ohne Raft. Der Druck wurde nicht perfekt, insbesondere die filigranen Bereiche, wie die Klauen, waren schwierig vom Support zu befreien. Hier müsste man noch mal mit der Orientierung der Teile und dem Support bei den Einstellungen experimentieren. Geschenkt - für einen 1. versuch und als Muster durchaus brauchbar. Eine kleine, 10 mm starke Acrylglasplatte hatte ich im passenden Format. Unten kamen kleine Gummifüße dran (Bekommt man im Baumarkt oder halt im Netz).

Alien, gedruckt mit dem FLSUN QQ-S Pro. Filament von SUNLU.

Um das Ganze Ensemble noch ein wenig dramatischer in Szene zu setzen, habe ich mit verschiedenen Beleuchtungen experimentiert. Dabei war mir wichtig, dass man keine Technik wie Kabel oder LEDs an dem Modell selbst sehen kann. Die Lösung ist das bestrahlen der Schnittflächen der Glasplatte unter dem Modell. So kann man in einiger Entfernung unauffällig eine Lichtquelle installieren und dem Modell einen zusätzlichen dramatischen Flair geben. Das verwendete Filament ist SUNLU Silk Copper PLA. Sehr zu empfehlen, wenn es einem auf den optischen Kupfereindruck ankommt und man seine Druckdüse schonen will.

Nach dem 3D Druck mit UV LED in Szene gesetzt

Auf einem Bild sieht man die Beleuchtung mit einer UV LED, auf dem zweiten ist es ein grüner Laser. Den Effekt kann man noch verbessern, indem man die Kante in der das Licht eindringt entweder aufraut oder glatter schleift, je nachdem, ob das Licht beim Eintritt bereits stark gestreut werden soll (rau) oder erst beim Austritt aus der Platte (dann Eingangskante bzw. Eintrittspunkt glätten)

Was meint ihr? Bessere Vorschläge?

Links: 

Model: Alien - Xenomorph - Full Figure - 25 CM

Filament: SUNLU Silk Copper PLA

Gummifüße: Anti-Rutsch Gummipuffer

Acrylglas: ca. 5 mm Stärke inkl. Zuschnitt

Laser grün:  UV LED: Quarton Lasermodul VLM-520-74 LPA (GRÜN, 3~6V)

UV LED Modul: UV Taschenlampe LED Handlampe Schwarzlicht

Vorstellung des FLSUN QQ-S Pro Deltadruckers

 Der FLSUN Deltadrucker ist der Preis-Leistungssieger in diesem Segment, wie zahlreiche Tests und Reviews belegen. Es handelt sich um ein robustes Ganzmetall Gerät der neuen Generation von Deltadruckern. Diese sind schnell, für Dauereinsätze geeignet, bieten eine hohe Druckqualität und sind - aufgrund der benötigten Bauteile - sogar günstig. Die in den Anfangszeiten komplizierte Einrichtung und Kalibrierung wurde durch Fortschritte in der Hardware (MKS Robin Mainboard, speziell für 3D Drucker entwickelt) sowie einem präzisen und automatischen Bett Leveling System stark vereinfacht. Der FLSUN Deltadrucker zeichnet sich durch eine hohe Zuverlässigkeit, Druckqualität und Einfachheit in der Bedienung aus. Wir haben die FLSUN Deltadrucker täglich im Einsatz und können dies bestätigen. Ob für Hobby, Nebenerwerb oder als autarke Minifabrik: Der FLSUN Delta 3D Drucker arbeitet schnell und zuverlässig. 

Wichtig bei jedem technischen Produkt, ist eine gute, ausreichend große Community, mit der man sich austauschen und lernen kann. Diese ist z.B. in einer Facebookgruppe, oder aber auch als Usergruppe bei der Plattform Thingiverse zu finden. Dort findet man dann auch bereits von anderen Anwendern erstellte Druckvorlagen, die den Drucker weiter verbessern oder die Arbeit mit ihm vereinfachen.

Der Drucker ist auch für Einsteiger gut geeignet, da er viele Arbeitsschritte wie Filamentwechsel, Autobed Leveling u.a. automatisiert hat.
FDM Drucker allgemein eignen sich für Objekte, die etwas größer als das Kantenmaß 10 mm aufweisen, sehr gut und detailreich. Bei kleineren Strukturen kommt die Auflösung jedoch prinzipbedingt an ihre Grenzen. Für größere Objekte ist das Verfahren jedoch ideal, da schnell (ohne aufwendige Vorbereitungen), vielseitig, durch eine große Zahl an unterschiedlichen Filamenten und sehr günstig bezogen auf die Materialkosten. Wer feinere Strukturen braucht, kann den Drucker durch entsprechende Upgrades und Software anpassen. Auch hierzu - wie man beispielsweise einen Zweifachextruder einbaut - gibt es Anwenderberichte auf Facebook und anderen Plattformen. 
Letztlich ist aber auch der FLSUN Deltadrucker ein modernes technisches Werkzeug, das - wie jede Spülmaschine und jedes Fernsehgerät - dann die besten Ergebnisse liefert, wenn man sich damit auseinandersetzt.

Delta 3D Drucker faszinieren seit jeher die Betrachter, durch ihr futuristisches und elegantes Bewegungskonzept. Die theoretischen Grundlagen wurden bereits in den 1950ern vom englischen Ingenieur Eric Gough entwickelt und von D. Steward veröffentlich, was der Kinematik ihren Namen gab. Delta Drucker verfügen über einen wesentlichen konzeptionellen Vorteil gegenüber den anderen, kartesischen Modellen. Hier wird nur der Druckkopf und nicht auch noch zusätzlich das Druckobjekt bewegt. Dadurch muss weniger Masse bewegt und abgebremst werden. Delta Druck sind daher bereits standardmäßig circa doppelt so schnell wie andere Konzepte - bei gleicher Qualität des Druckergebnisses. Aufgrund des Bewegungsmusters sieht man üblicherweise nicht die typischen Streifen auf den Seiten des Druckobjekts. Es macht es daher schwerer die Ergebnisse als 3D gedruckt für Ungeübte zu erkennen. Aufgrund der trigonomischen Bewegungen ist der bedruckbare Bereich maximal ein Kreis und die Druckbetten sind daher rund. Der maximal bedruckbare Bereich ist aber bei einem Kreis mit 200 mm Durchmesser immer kleiner als ein Quadrat mit 200 mm Kantenlänge. Kompliziert und für Einsteiger abschreckend war jedoch das komplizierte Einstellen der Druckhöhe über das gesamte Bett. Neue Algorithmen und Auto Bed Leveling haben dies aber gelöst. Nach einer automatischen, vom Nutzer einmal begleiteten Abtastung der Druckoberfläche, findet der Drucker danach zuverlässig den optimalen Abstand zum Druckbett. Zusätzliche Funktionen im Menu des Touchdisplays ermöglichen jedoch weitere Anpassungen bei Bedarf. Der Bauraum in Z-Richtung ist bei Deltas fast zweimal so groß wie der Durchmesser. Daher eignen Sie sich besonders für schlanke hohe Objekte wie z.B. Vasen und Rohre. Aber auch technische, maßhaltige oder organische Objekte wie Statuen oder Figuren können schnell und gut mit dem QQ-S Pro gefertigt werden. 

Technische Highlights:

Hochmodernes 32 Bit Mainboard MKS Robin mini: Während viele heutzutage angebotenen 3D Druck nur über 8 Bit Mainboards mit viel Peripherie verfügen, handelt es sich bei dem Board das den FLSUN QQ-S Pro steuert um ein modernes, nur für diesen Zweck entwickeltes Mainboard handelt. Zusammen mit dem farbigen Touchdisplay erlaubt es komfortable integrierte Funktionen, schnelle Berechnungs- und Reaktionszeiten sowie eine optimale Energienutzung.
Firmwareupdate per SD Card: Kein Programmieradapter, Software oder manuelle Programmierung nötig. System erkennt neue Firmwareversion automatisch, sobald sie auf der SD Karte vorhanden ist.
Mehrsprachiges 3.2" Vollfarb Touchdisplay. Neben der Steuerung per PC/Mac oder Smartphone, bietet der Drucker die Möglichkeit über ein grafisches Touchdisplay direkte Eingaben zu tätigen. So kann beispielsweise während des Drucks die Geschwindigkeit verändert werden, der Druck pausieren - um z.B. das Filament zu wechseln - oder die Temperatur des Heizbettes oder des Hotends variiert werden.
Innovatives Auto Bed Leveling: Nur einmal einstellen und sofort losdrucken. Das ABL muss nur direkt beim Erstbetrieb durchgeführt werden. Korrekturen der Z-Höhe sind trotzdem auch im laufenden Betrieb über das Display möglich.
Beheiztes 24V Druckbett mit innovativer Technologie. Schnelles Aufheizen und sichere Verbindung während des Drucks. Die spezielle Beschichtung sorgt für zuverlässigen Halt während des Druckvorgangs. Sobald der Druck beendet ist und die Temperatur absinkt, löst sich der Kunststoff durch die Schrumpfung von der Druckplattform und kann fast ohen Krafteinsatz von ihr abgenommen werden. 
Leise Trinamics TMC 2208 Schrittmotortreiber: Diese in Deutschland entwickelten Treiberstufen, lassen die Schrittmotoren flüsterleise und mit maximaler Druckauflösung arbeiten. Die Module sind gesockelt. 
Bewährter Titan Extruder: Kraftvolles und zuverlässiges Fördern des Filaments, auch für elastische Druckmaterialien wie TPU/TPE geeignet. Gut zugänglich an der Oberseite platziert und per Software mit automatischen Filamenteinzug oder Filamententladung ausgestattet.
Pause and Resume Funktion: Dank der fortschrittlichen Programmierung, kann der Drucker auf Knopfdruck pausieren und dann wieder die Arbeit aufnehmen. Auch Unterbrechungen durch Stromausfall sind somit kein Totalverlust, da der Drucker die Arbeit an der letzten Stelle fortsetzen kann.
Kompatible 3D Druck Software: Ultimaker Cura, Repetier, Simplify3D (kostenpflichtig) und andere 3D Druckprogramme.

Technische Daten FLSUN QQ-S PRO
Bauraum: 255mm Durchmesser x 360mm Höhe
Positionierungsgenauigkeit: XYZ 0.01mm
Druckgeschwindigkeit: 10-300mm/s
Automatische Bett Nivellierung mit Sensor
Beheizbare Druckplattform 24V mit Spezialbeschichtung: 
Extruder: Einzeldüse, 0-260°C
Düsendurchmesser: 0.4 ab Werk. Andere Düsendurchmesser (z.B. 0.2 mm  bis 0.8 mm)  möglich
Maximale Hotend Temperatur: 260 °C
Maximale Druckbett Temperatur: 110 °C
Materialien: ABS, ASA, PLA, PETG, PVA, TPU/TPE
Steuerelektronik: Modernes 32-Bit Motherboard Robin MKS
Benutzerinterface: 3.2" Vollfarb Touchscreen Display
Datenübermittlung: 
  • Druckauftrag im Direktmodus per Software (Windows PC, Linux, Apple) über USB 3.0 Kabel
  • Druckauftrag per SD Card
  • Druckauftrag per WiFi (Standard per Cura Software mittels MKSCloud Plugin,  beides kostenlos) oder Repetier Host (kostenlos), oder Simplyfy 3D (kostenpflichtige Cloud Lösung)
Geräuschpegel: ca.50 dB


Das Paket enthält:

1 x FLSUN QQ-S Pro 3D Drucker vormontiert.

Aktuelle Angebote:

Samstag, 24. Oktober 2020

Curvature Ajust - Krümmungsradius einstellen beim FLSUN QQ_S Pro

Was ist Curvature Ajust?

Neben dem Autobedleveling des FLSUN QQ-S Pro und Q5 gibt es einen weiteren Menüpunkt im Displaybetrieb, der auch im Handbuch beschrieben ist, der sich Curvature Ajust nennt. Manche fragen sich nun, wozu diese Funktion dient. Zunächst vorab die wirklich gutgemeinte Empfehlung: Wenn alles so läuft wie es soll, bitte nicht daran rumspielen!

Curvature Ajust Funktion beim FLSUN QQ-S. 

Ich habe diese Funktion mal frei "Krümmungsradius einstellen" genannt. Um zu erklären, wozu sie dient muss ich ein wenig ausholen...

Unser Deltadrucker bewegt sich in einem anderen Konzept als kartesische Drucker (Kartesisch = wie der Prusai3, CR-10S, Ender 3 und wie sie alle heißen). Kartesische 3D Drucker, bewegen jeweils eine Achse im Raum, um zu ihrem Zielpunkt zu gelangen. Einmal in X, einmal Y und einmal in Z Richtung.

Deltadrucker arbeiten bekanntermaßen anderes. Um einen Punkt in einer Ebene zu erreichen, müssen die 3 Arme gehoben oder gesenkt werden. Würde man die Arme mit einer Folie bespannen, entstünde bei jeder neuen Position eine Pyramide mit 4 Flächen, ein Tetraeder. Die Berechnungen sind daher komplex und es entstehen Rundungsfehler (zusätzlich zu geringfügigen mechanischen Ungenauigkeiten) Dadurch entstehen winzige Abweichungen bei der Berechnung der Ebene auf der sich die Spitze des Tetraeders bewegt. Dies führt dazu, dass diese aktuelle Arbeitsebene (der aktuelle "Layer") eine leichte Krümmung aufweist und nicht vollkommen plan ist. Die Arbeitsebene des Deltadruckers ist also ein winziger Ausschnitt aus einer Kugel, statt wie beim kartesischen Drucker eine vollkommen gerade Ebene. 

In der Folge setzt die Druckdüse entweder in der Mitte oder zum Rand der Druckplatte hin nicht mehr auf, oder schabt auf ihr weil sie zu tief positioniert wird.

Diese Abweichung kann nun mittels der Curvature Ajust Funktion korrigiert werden. Zunächst wird ein Muster gedruckt, dass nahezu den gesamten Druckbereich überstreicht. Dabei achtet man nun darauf, ob der Druckkopf überall gleichmäßig aufsetzt und das Muster in Form einer Blume oder eines Sterns gleichmäßig ausgebildet wird. Ist der Bereich in der Mitte nicht sichtbar oder wesentlich schwächer als der am Rand (oder umgekehrt) kann man dann über das Display in kleinen Schritten den Druckkopf heben oder senken, bis das Muster vollkommen gleich an allen Stellen des Druckbetts gedruckt wird.

Das Problem der gekrümmten Ebene hat in den ersten Jahren der Deltadrucker dazu geführt, daß dieses Konzept wieder aus dem Blickfeld der 3D Druck Technologie verschwand. Auch das Autobed Leveling konnte da nichts ausrichten, da es über die gesamte Ebene (also den Layer) den Abstand zwar korrigiert, die Abweichung in der Bewegung, durch Berechnungsfehler aber nicht erkennen konnte. Seitdem 32-Bit Prozessoren mit wesentlich höherer Genauigkeit die Berechnungen der Positionen durchführen ist das aber kein Thema mehr. Die verbleibende geringfügige Abweichung kann zudem jetzt noch durch die Kalibrierungsfunktion Curvature Ajust korrigiert werden. 

In der Praxis wird dies aber selten benötigt. Daher sollte man bei Problemen mit der Haftung des ersten Layers zwar durchaus mal die Kalibrierungsblume drucken um das auszuschließen, aber andere Ursachen (Material, Drucktemperatur usw.) in Betracht ziehen.

FLSUN hat ein Video zur Veranschaulichung der Kalibrierung auf Youtube hochgeladen:



Ältere Versionen des QQ-S haben die Kalibrierungsdatei nicht auf der mitgelieferten SD Karte. Ich habe daher ein ähnliches Objekt erzeugt, das man sich hier herunterladen und zum Testen verwenden kann.




WiFi Verbindung mit FLSUN QQ-S Pro und Q5 installieren

Die Deltadrucker von FLSUN und auch andere FLSUN Drucker mit dem Robin MKS Board* ermöglichen die Übermittlung von Druckdaten so wie die Überwachung des Druckvorgangs per WiFi.

* Hinweis: Manche ältere 3D Drucker (nicht die FLSUN Deltas von FLSUN, haben zwar ein Robin MKS Board, aber kein WiFi Modul darauf. Dies kann man jedoch evtl. nachrüsten) 

Grundsätzlich gibt es derzeit zwei etablierte Wege um den Drucke mit WiFi zu nutzen. 

1.) Auf dem Robin MKS Board der Deltadrucker befindet sich ein WiFi Modul. Dieses kann mittels eines Plugins mit dem kostenlosen 3D Drucker Programm Ultimaker Cura verbunden werden. 2.)Weiterhin kann man die universelle Lösung Octoprint, die von der deutschen Entwicklerin Gina Häußge entwickelt und gewartet wird, dazu nutzen, den Drucker aus der Ferne zu betreiben. Octoprint ist dabei sehr umfangreich, leistungsfähig und bietet beispielsweise die Integration einer Kamera in der Anwendung an. Allerdings muss zum Betrieb ein Rasberry Pi mit Linux gekauft und die Software installiert werden. Während die hier Octoprint Software kostenlos ist, muss man für die Hardware und deren Installation Zeit und Geld aufwenden. Linux ist darüber hinaus nicht jedem vertraut. Es gibt aber zahlreiche Tutorials und Videos hierzu im Netz. Eine gewisse Lernkurve sollte man aber einplanen. Wer es sich zutraut und mit der hier vorgestellten Lösung nicht zufrieden ist, kann sich ja mal auf der Octoprint Website umschauen. Dort gibt es wirklich umfangreichstes Infomaterial und eine sehr große aktive Community, die Einsteigern auch weiter hilft.

Hier nun eine Anleitung, zum Einrichten der WLAN Verbindung mit Cura und MKS WiFi und dem FLSUN 3D Drucker. 

Wichtig: Für einige Funktionen des Drahtlosbetriebes muss eine SD Karte im Slot des Druckers stecken! Der Drucker speichert hierauf beispielsweise die an ihn gesendete Datei, damit der Druck auch ohne bestehendes WLAN weitergeht.

Um die kostenlose 3D Druck Software Ultimaker Cura mit dem FLSUN Drucker zu verbinden geht man folgendermaßen vor: 

Installation des  MKS WiFi Plugin

Installiere und öffne Cura

Klicke auf  den Reiter "Marketplace" oben rechts (1)

Wähle "Plugins" (2)



Scrolle in diesem Fenster herunter zu "MKS WiFi Plugin"

Klicke auf auf dieses Plugin.

Klicke auf "Installieren"





Schließe Cura und starte es erneut

Das Plugin ist nun mit Cura verbunden


WLAN konfigurieren

Schalte deinen FLSUN 3D Drucker an

Wähle auf dem Touchdisplay "Set"


Wähle "WiFi" aus


Schalte in dem Menü dort WiFi ein

Schreibe dir, die dort angezeigte IP Adresse und den Netzwerknamen auf

Verbinde das WLAN deines Computers nun mit dem zuvor notierten Netzwerk

Wichtig! Nur wenn beide Geräte im selben Netzwerk eingeloggt sind, können sie kommunizieren!

Öffne deinen Internetbrowser

Gib oben in der Adressleiste die IP Adresse deines 3D Druckers ein (die, die du zuvor notiert hast)

Drücke Enter

Es erscheint ein kleines Menü

Scrolle runter bis zum Punkt "WIFI Configuration"

Wähle dort die Option "STA"

Gibt die sog. SSID deines Heimnetzwerkes in dem Feld "WiFi" ein

Gib nun das entsprechende Passwort (deines Heimnetzwerkes) in das Feld mit der Bezeichnung "KEY" ein

Klicke "Configure" und starte den Computer neu.


Drucken und Arbeiten per WLAN

Starte Cura

Nun sollte unter dem Menüpunkt "Einstellungen->Drucker" dein Drucker mit seinem Namen (Hier FLSUN QQ-S (1) ) zur Auswahl erscheinen. Wähle ihn aus. 


Klicke dann auf "Drucker verwalten"


Es erscheint ein neues kleineres Fenster mit einigen Optionen. 

Klicke dort auf "MKS WiFi"

Klicke auf "Hinzufügen"


Gib die neue IP Addresse deines Druckers ein (Diese findest du, indem du auf dem Touchdisplay deines FLSUN Druckers die Einstellungen für WiFi wählst)

Klicke nun in Cura auf "OK" 

Klicke in Cura auf "Verbinden"

Nun sollte dein FLSUN 3D Drucker über das Heimnetzwerk mit Cura verbunden sein!

Nach dem Slicen eines Objekts erscheint unten rechts die Option "Print over FLSUN..." 

Wenn du den Reiter "Überwachen" auswählst, siehst du nun einige Werte wie Temperatur des Druckbetts oder des Hotends und kannst den Drucker auch bewegen oder Elemente an oder abschalten. Du kannst jetzt auch den Druck von Dateien starten, die sich bereits auf der SD Karte befinden, oder ein geslictes Objekt an den Drucken zum ausdrucken senden.



Hilfreiche Links:

Ultimaker Cura Download

Octoprint Website

Freitag, 23. Oktober 2020

Guter Partcooler für FLSUN QQ und QQ-S Pro

Der User Bebop33 hat auf Thingiverse einen, wie ich finde gutes Upgrade für die beiden originalen Lüfterhauben erstellt. Die Kühlung des extrudierten Filaments ist sehr wichtig, da es nach dem Verlassen der Düse noch recht flüssig ist und somit ein wenig an Form verliert, wenn es nicht gleich erstarrt. Insbesondere bei hohen Drucktemperaturen wirkt es Wunder und lässt den Druck viel schärfer konturiert erscheinen.




Die original FLSUN Fanshrouds sind zwar auf Thingiverse als Modelle auch zu finden, ich halte aber nichts davon, sich die nachzudrucken. Die Halterung, die als Clips ausgeformt sind, müsste nämlich so gedruckt werden, dass die Layer extrem belastet werden, wenn man sie in den Effektor drückt. Dabei brechen die in aller Regel ab. Wenn man das Modell dreht, bekommt man andere Probleme, braucht Support etc. Aber vielleicht wisst ihr es besser und ich habe nicht lange genug daran geknobelt. Gedruckt habe ich diese anderen Klon Modelle auch und bei mir jedenfalls sind sie an den Clips gebrochen.

Abgesehen davon ist das Design von Bebop33 besser, da die Luft schön gleichmäßig verteilt wird.

An der Unterseite des Fanshrouds (So nennt man das Ding auf Englisch) befinden sich feinen Löcher, aus denen die Kühlluft gleichmäßig austritt. Da sie auf dem ersten Layer liegen, werden sie beim Druck etwas durch den flüssigen Kunststoff gequetscht und können so verstopfen. Ich habe deshalb mal ein Raft beim Slicen benutzt - das passiert wirklich nur alle Schaltjahre - und die Löcher kommen wunderbar heraus. Ein Raft ist englisch für ein Floß. Vor dem eigentlichen Druck wird erst eine Lage mit einer Grundschicht gedruckt. Das stammt noch aus den Zeiten, als es sehr schwierig war, genau die Druckoberfläche zu treffen und hat somit für etwas Ausgleich und bessere Haftung gesorgt. Mittlerweile sehe ich allerdings selten jemanden diese Funktion beim Slicer nutzen. Hier ist es quasi zweckentfremdet. Trotzdem, nett so ein Werkzeug zu haben bzw. zu kennen! 

Hier kannst du unter Druckplattenhaftung die Option "Raft" einstellen


Gedruckt habe ich das Ganze in PLA Transparent, das sollte auch reichen. Falls er die Temperaturen nicht aushält (was ich nicht glaube) kann ich es ja nochmals in PETG wiederholen.

Wer sich nicht die Arbeit machen will, dem stelle ich meine GCode Datei (erstellt mit Cura) zur Verfügung. Einfach runterladen und ausdrucken !

Für alle die selbst slicen wollen, hier der Link zur Thingiverse Original Datei:

https://www.thingiverse.com/thing:4283425














Wichtiges, nützliche Zubehör für 3D Drucker, das man immer auf Vorrat haben sollte

 Folgendes Zubehör sollte bei einer Erstinbetriebnahme des Druckers nicht fehlen:

Filament

Bei der Wahl des Filaments gibt es einiges zu beachten. Wie in anderen Bereichen auch, dauert es manchmal eine Weile, bis man das für sich ideale Filament gefunden hat. Hier nun ein paar Tipps, was es zu beachten gilt:
Meide No-Name Produkte
Hin und wieder wird man auf supergünstige oder aber auch, aufgrund der Farbe, oder des Materials sehr interessante Filamente stoßen. Versuche es erst gar nicht damit. Selbst wenn das Filament super ist, wirst du Schwierigkeiten haben es nachzubestellen. Und selbst wenn du eine weitere Lieferung davon erhalten kannst, ist es nicht gesagt, dass die Zusammensetzung oder der Farbton des Filaments gleich ist.
Die Herstellung von Filament ist mit relativ geringem Aufwand möglich. Daher produzieren etliche kleine Hinterhofwerkstätten rund um die Welt ihre "Hausmarke". Dabei kann man jedoch nicht sicher sein, aus welchen Quellen das Rohmaterial stammt und wie rein es ist. PLA und ABS kann man problemlos mischen und zu einem Filament verarbeiten. Die Eigenschaften sind dann aber unvorhersehbar. Chemische Zusätze können schädlich oder einfach nur lästig sein. Probiere lieber die Produkte einiger namentlich bekannter Hersteller und finde heraus ob sie für dich und deinen Drucker gut funktionieren. Wenn das so ist, dann bleibe dabei und  baue dir ein Sortiment eines oder mehrere Hersteller als Vorrat auf. Hier kannst du einigermaßen sicher sein, dass du auch später noch die gleiche Qualität und Zusammensetzung geliefert bekommst.
Meide recycelte Filamente
Es hört sich gut an und wir alle sollten etwas für die Umwelt tun. Aber bei recycelten Filamenten ist einiges zu beachten. Der Anteil des Recyclingmaterial sollte 50% nicht übersteigen. Kunststoffe altern mit jedem Schmelzvorgang und nehmen Fremdstoffe aus der Umgebung auf. Auch ist das Recyclingmaterial oftmals nicht homogen und kann dann nicht stabil mit den Parametern wie Temperatur, Belastbarkeit usw. hergestellt werden. Für Recyclingkunststoffe gibt es unzählige Anwendungsmöglichkeiten. Der 3D Druck gehört eher nicht dazu. Hier braucht man verlässliche immer gleiche Zusammensetzungen, sonst landet auch das aufwendig gedruckte Teil wieder in einer Recyclingtonne. 
Verwende Sondermaterial nur sehr sparsam
Es gibt tolle Filamente mit sehr interessanten Farben oder Eigenschaften. Sie leuchten im Dunkeln, glitzern oder sehen wie natürliches Material aus. Erreicht werden diese Eigenschaften durch die Beimischung von Stoffen wie Gesteinsmehl, Holzpulver, Metallpulver und anderen. Diese Zusätze sind härter als Kunststoff und wirken wie ein Feile, die die Düse von innen her aufweiten und verkratzen. In diese Kratzer setzt sich verkohltes Filament und mit der Zeit verstopfen  die Düsen oder nutzen sich vorschnell ab. Setze solche Materialien daher gezielt ein. Drucke das Teil eventuell zunächst einmal mit einem Standardfilament und erst dann mit dem Sondermaterial, wenn alles stimmt. Das spart Geld, Material und schont deinen Drucker!
Benutze PLA wo immer es geht
PLA hat zu unrecht einen Ruf als Amateurmaterial. Es ist sehr hart, die Konturen sind sehr scharf. Es benötigt keine oder wenig Energie für das Heated Bed und hat kaum Probleme wie Stringing, Warping o.ä. Es ist für den schnellen Entwurf einfach ideal. Unter kontrollierten Bedingungen ist es kompostierbar (da auf Maisstärke basierend), ungiftig (jedenfalls wenn man auf exotische Farben und Zusätze verzichtet) und schont mit seinem niedrigen Schmelzpunkt unter 200° dein gesamtes Equipment. Es ist zudem das günstigste Filament. Es verursacht keine giftigen Dämpfe (wie z.B. ABS) und ist alles in allem die erste Wahl für den schnellen Probedruck, aber oftmals auch schon für das finale Ergebnis. Wenn dir PLA, wider Erwarten, zu  kritisch hinsichtlich der Temperaturbelastbarkeit ist, weiche auf PETG aus. Dies ist ein guter Kompromiss, wobei PETG zum Stringing neigt und durch den Glykol Zusatz nicht mehr ganz so bio-natürlich ist, wie PLA.
Kaufe Weiß, Schwarz und Transparent 
Weißes Filament ist ideal zum Lackieren. So bist du auch sehr flexibel und benötigst keinen großen Vorrat an Farben. Wenn du vorhast, dir einen Vorrat in PLA, PETG und ABS zuzulegen und dabei eine Vielzahl von Farben und Sondermaterialien haben willst, bist du schnell bei 1000€ nur für eine Erstausstattung. Dann aber hast du meist nur eine Spule einer Farbe verfügbar. Stattdessen kaufe lieber 5 bis 10 Spulen weißes Filament einer Sorte und lackiere dies bei  Bedarf. Jede Farbe eines Filaments, auch das ein und desselben Herstellers, hat andere Eigenschaften hinsichtlich Temperatur, Druckverhalten, mechanische Belastbarkeit usw. Wenn du stattdessen ein einziges weißes Filament benutzt, dass dann bei Bedarf nach dem Druck eingefärbt wird, wirst du dieses Material mit der Zeit perfekt beherrschen. Noch dazu kaufst du mehrere Rollen aus einer Charge. Das bedeutet, es wird von Rolle zu Rolle relativ stabil gleiche Druckparameter haben. Wenn du dauernd zwischen den Farben hin und her wechselst, kann es sein, dass du jedes mal Zeit und Material beim Justieren der Druckparameter verlierst. Die Farben werden durch unterschiedliche Zusätze realisiert, was zu unterschiedlichem Verhalten beim Druck führt. Das kannst du dir hier ersparen. Es gibt auch noch die Möglichkeit das Filament kurz vor dem Druck einzufärben. Bislang gibt es keine professionellen Lösungen dafür, man kann das nur im Eigenbau mit jedoch geringem Aufwand (PLA mit Filzmarker einfärben) umsetzen. Auch das schont den Geldbeutel, die Umwelt und die Nerven.
Schwarzes Filament zu haben ist sicherlich praktisch, denn es ist eine recht neutrale Farbe, der man zunächst kaum ansieht, dass das Teil aus dem 3D Drucker stammt (im Gegensatz zu weißen gedruckten Objekten).
Transparent kann man auch immer gebrauchen, insbesondere wenn es darum geht, dass ein Objekt durchsichtig oder zumindest lichtdurchlässig ist. Färben kann man es auch, so dass man hier sehr flexibel ist.
Markenempfehlungen für FLSUN 3D Drucker
In unserem hausinternen Tests haben die Filamente der Marken SUNLU sehr gut abgeschnitten.
Weiterhin sehr empfehlenswert sind die deutschen Hersteller das Filament und Herz Filament. Es gibt weitere, sehr gute Produzenten von Filamenten. Die Übersicht ist von daher nicht vollständig und bedarf eines weiteren ausführlichen Tests und Reviews. Die Produkte dieser oben genannten Marken können aber für den Einstieg, aufgrund teilweise unterschiedlicher Kriterien, bedenkenlos empfohlen werden.

Ersatzdüsen

Es erweist sich als vorteilhaft, eine Auswahl an  verschiedenen Düsendurchmessern vorrätig zu halten. Nicht nur, dass die übliche 0.4mm Düse immer dann den Geist aufgibt wenn man sie dringend braucht, auch größere und kleinere Düsen können bei bestimmten Projekten sehr hilfreich sein. Eine 0.8mm Düse kann die Druckzeit fast halbieren. Wenn das Druckobjekt recht grob und groß ist kann dies bis zu einem Tag Unterschied in der Druckzeit bewirken. Ganz zu schweigen davon, wenn man meine Kleinserie eine großen Objekts drucken will. Nicht umsonst ist 0.4 mm die Standarddüse bei FDM Druckern. Es ist eine Best-Practice Erfahrung und stellt einen optimalen Kompromiss zwischen Auflösung und Zuverlässigkeit dar. Kleinere Düsen neigen eher zum Verstopfen, größere Düsen liefern ein gröberes Druckbild und können feine Strukturen wie dünne Wände nicht mehr so gut darstellen.
Beim Düsenvorrat sollte man ein Sortiment mit Stahl und Messing Düsen anlegen. Standardmäßig haben die meisten Drucker Messingdüsen ab Werk. Diese haben sehr gute thermische Eigenschaften, reagieren also gut auf Temperaturänderungen. Allerdings sind sie etwas weicher als Stahldüsen, welche sich somit eher für abrasive Filamente (Glow-in-the dark, Wood, Metall usw.) eignen. 
Düsen sind Verschleißteile mit einer begrenzten Standzeit. Gerade von den 0.4 mm sollte man immer ausreichend zur Hand haben.
Ein optimales Sortiment umfasst also:
Standard
0.4 mm Düsen 5-10 Stück 
Übermaß
0.6 mm Düse 2 x 
0.8 mm Düse 2 x
Untermaß
0.3 mm Düsen 2 - 4 Stk. (da Düse eher verstopft)
0.2 mm Düsen 2 - 4 Stk. (da Düse eher verstopft)

Alle jeweils in Stahl und Messing und pro Drucker. 

Ersatzriemen

Bei den Deltadruckern der Rostock Klasse, zu denen auch die FLSUN Deltadrucker zählen, werden die Riemen sehr stark beansprucht. Sie neigen dazu, bei starker Riemenspannung zu dehnen oder gar zu reißen. Abhilfe schaffen hier hochwertige Antriebsriemen mit Einlagen z.B. Glasfaser oder Metall. Ist ein Riemen verschlissen, fällt der Drucker tagelang aus, bis Ersatz eingetroffen und eingebaut ist. Der Einbau selbst ist schnell, unkompliziert und auch von Ungeübten problemlos zu schaffen. Die Riemen kosten nicht wenig, sind aber praktisch nur auf dem versandweg zu bekommen. Daher, bevor man sich an einem Freitag mittags über einen ausgeleierten Riemen und ein verlorenes Wochenende ärgert - lieber eine Packung mit 5 Meter Antriebsriemen GT 2 auf Vorrat hinlegen. 

3D Haftungslack

Die FLSUN Deltadrucker verfügen über eine hervorragende beschichtete Arbeitsplattform. Nutzt man die Bettheizung, haften die Drucke bis zum Ende des Vorgangs problemlos. 
Dennoch hängt auch dies vom verwendeten material und der Alterung der Druckbettbeschichtung, sowie von der Geometrie des Bauteils und den Haftungseinstellungen im Slicer (Brim,Raft,Support etc.) ab. Es kann also vorkommen, dass die standardmäßige Haftung nicht ausreicht. Daher ist der Einsatz von Haftvermittlern eine Alternative oder weitere Option. Es gibt vieles was man als hafterhöhendes Mittel auf die Druckplatte aufbringen kann. Manche nutzen verdünnten Holzleim, Prittstifte oder ABS Slurry (Mit Aceton aufgelöstes ABS). Meine Empfehlung lautet, es zunächst einmal mit 3D Lack zu versuchen. Dies ist erprobt , einfach in der Anwendung und Rückstände später auch leicht mittels Alkohol ( Isopropanol 70%) zu entfernen. Ursprünglich wurde die Haftung bei der Verwendung von Haarspray als Haftvermittler entdeckt. Das Problem hierbei ist jedoch, dass unterschiedliche Haarsprays mehr oder weniger gut funktionieren und man von daher erst einmal ein gut funktionierendes Produkt finden muss. Zudem sind Zugaben wie Parfums im Haarspray enthalten. Hier weiß man nie genau, wie diese sich bei den hohen Temperaturen des Extruders und des Druckbetts verhalten und ob sie nicht dann toxische Dämpfe abgeben. Besser ist es ein Produkt zu verwenden, das von vornherein für diese Anwendung konzipiert worden ist. 3DLAC ist hier das bewährte Mittel der Wahl.

FLSUN QQ-S Pro und FLSUN Q5 - zwei Delta 3D Drucker im Vergleich

Die Überraschung des Jahres lieferte der Hersteller FLSUN, der mit zwei neuen Modellen das Comeback des Deltadruckers einläutete und endlich wieder neue Impulse in die seit Jahren stagnierende Entwicklung der 3D Drucker sendete. Geräte auf Basis des betagten Prusa i3 finden sich mittlerweile zuhauf in allen erdenklichen Variationen bis hin zum Creality CR-10. Das Konzept der angetriebenen Plattform hat jedoch ihre Grenzen erreicht. Der Aufwand, der betrieben werden muss, um Vibrationen im Griff und das Druckbild sauber zu halten steigt mit der Größe des Bauraums über die Verhältnisse stark an. Die Ergebnisse allerdings tun es nicht. 

Abbildung von FLSUN Q5 und QQ-S Pro
3D Deltadrucker. Links: FLSUN Q5  Rechts: FLSUN QQ-S Pro 

Es war an der  Zeit, den Delta von Grund auf neu zu denken! Zudem gibt es nun endlich automatische Systeme und geeignete Mainboards um diese einstmals widerspenstigen aber unglaublich schönen und schnellsten(!) 3D Drucker auch für Einsteiger nutzbar zu machen. Das alles zu einem sensationellen Preis und dann auch noch zwei Modelle gleichzeitig? Welche ist denn der Richtige für mich, fragt sich da der eine oder andere. Wir versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen... 

Bei der Entscheidung für das eine oder andere Model spielen mehr als nur die unmittelbare sichtbaren Unterschiede eine Rolle. Preislich liegen sie nicht weit auseinander, so dass ein Blick auf die Merkmale dieser außergewöhnlichen Deltadrucker lohnt, denn jeder der beiden hat seine Stärken, die ihn für bestimmte Anwendungen prädestinieren.


Gemeinsamkeiten

Beide Modelle arbeiten nach dem Prinzip der der Parallelstabkinematik, nennen wir es hier Deltasystem. Dies gewährleistet hohe Druckgeschwindigkeiten (höher als bei vergleichbaren konventionellen 3D Druckern) in Verbindung mit exzellenter Druckqualität (ebenfalls den meisten konventionellen Geräten überlegen). Verantwortlich hierfür ist die besondere Positionierung des Druckkopfes. Er ist das einzige bewegliche Element und sehr leicht. Dadurch kann er schneller beschleunigt und abgebremst werden. Der Ingenieur weiß: Wo viele Teile drin sind, kann auch viel kaputt gehen. Delta Drucker sind prinzipbedingt Minimalisten. Kein Gramm Fett, kein Overengineering mittels Wellen, Lager, Sensoren und Motoren. Durch die Verringerung der benötigten mechanischen Bauteile sind Deltadrucker zudem weniger anfällig für Wartung und Verschleiß. Sie sind echte Dauerläufer im Betrieb, zuverlässig und dabei sehr leise.

Apropos leise: Beide FLSUN Deltadrucker arbeiten jetzt mit TMC Schrittmotortreibern der deutschen Firma Trinamic. Diese sind die leisesten, leistungsfähigsten Module auf dem Markt und bieten die maximale nutzbare Schrittauflösung für 3D Drucker. Druckgeschwindigkeit und Druckauflösung sind bei beiden Geräten gleich. Die minimale Schichtdicke kann in der Praxis bis zu 50 Micron betragen ( 0.05 mm). Die Druckdüse ist bei beiden Geräten 0.4mm im Durchmesser. Diese hat sich als in der Praxis als Optimum zwischen Druckauflösung, Druckgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit erwiesen. Kleinere Düsen können jedoch auch bei beiden Druckern installiert werden ( z.B. 0.3 oder gar 0.2 mm Durchmesser) um noch feinere Strukturen herstellen zu können.

Sowohl der Q5, als auch der QQ-S Pro besitzen ein solides Ganzmetallchassis. Dies sorgt für ordentliche Stabilität, Steifheit und dient als Gegengewicht für die bewegten Massen des Druckers.

Beide 3D Drucker haben ein festes, beheizbares Druckbett. Dies bedeutet, dass neben dem gängigen Kunststoffen PLA oder dem Derivat PETG auch die Verwendung von anspruchsvollen Materialien wie ABS, ASA, flexible Materialien wie TPU/TPE und andere möglich ist. Das Druckbett wird bei beiden Geräten mit 24V schnell und homogen aufgeheizt. Die Druckoberfläche aus Glas hat eine strukturierte Oberfläche und besitzt eine innovative Beschichtung, die das gedruckte Objekt so lange fest auf der Plattform hält, bis diese abkühlt. Dann gibt sie es frei und das Ergebnis kann ohne größeren Kraftaufwand einfach abgenommen werden. 

Nach dem Druck ohne Kraft das Objekt abheben! Quelle FLSUN


Beiden Druckern gemein ist ebenfalls das 32-Bit Mainboard Robin MKS. Es handelt sich dabei um eine speziell für 3D Drucker entwickeltes High-Tech Steuerung die den bis heute gängigen 8-Bit Platinen weit überlegen ist. Die höhere Rechenleistung kommt zunächst der komfortablen Bedienung durch ein 3.5" Touchdisplay in Farbe zugute. Die komplexen Berechnungen, die ein Deltadrucker aufgrund seiner Kinematik erfordert, bewältigt es mühelos und somit ohne Verzögerungen. Auch der Verkabelung kommt die gut durchdachte Elektronik zugute. Alle Anschlüsse finden sich auf einer kompakten Platine. Das Mainboard verfügt über zahlreiche Funktionen und Anschlüsse, die viel Spielraum für zukünftige Softwareupdates oder Hardwareerweiterungen bieten.

Der Autobed Leveling Sensor erfasst 27 Meßpunkte
Das Autobedleveling beider Geräte ist einzigartig im Markt und löst ein bis dahin ärgerliches Problem von Deltadruckern. Diese waren in der Vergangenheit nur sehr schwierig einzustellen und erforderten vom Anwender Zeit, Geduld und manchmal sogar zusätzliche Messgeräte. FLSUN hat dies, durch den eigens entwickelten Sensor sehr elegant gelöst. Nach der ersten Inbetriebnahme wird ein kleines Modul mittels Magnethalterung am Druckkopf befestigt und ein voreingestelltes Programm zur Justierung ausgeführt. Alle Schritte erfolgen automatisch. Zusätzlich kann später trotzdem noch mithilfe des Displays feinjustiert werden, wenn es denn erforderlich sein sollte. Andere Fabrikate müssen vor jedem druck eine solche Kalibrierung durchführen, was nicht nur erheblich Zeit kostet, sondern auch fehleranfällig ist.

In dieser Preisklasse sensationell ist ebenfalls die Resume Print Funktion. Diese ermöglicht es, einen unterbrochenen Druck, wieder an der Stelle weiterzuführen, an der es zur Unterbrechung (z.B. ein Stromausfall)  kam. So kann man Filament nachfüllen oder die Farbe wechseln ohne dass ein zuvor stundenlanger Druck vergebens war. 

Beide Drucker verfügen über USB Konnektivität, einen SD Karten Slot um Druckdateien aufzurufen, sowie eine WiFi Verbindung, über die auch Drucke gesteuert und deren Verlauf kontrolliert werden können.

Wie man sieht haben die beiden FLSUN Deltadrucker einiges gemeinsam und können ihre nahe Verwandtschaft nicht verleugnen. 

Unterschiede

Augenfälliges Unterscheidungsmerkmal ist die geringere Größe des Q5. Dies geht auch mit einem etwas kleineren Bauraumvolumen einher (200 x 200 mm vs 255 x 360 mm beim QQ-S Pro). Hier muss man entscheiden, was man überwiegend mit dem Drucker herstellen will. Für viele Anwendungen reicht auch der kleinere Bauraum, zudem können per Software Objekte auch geteilt und einzeln gedruckt werden.

Abmessungen

QQ-S Pro : ca. 100 x 40 x40 cm

Q5: ca. 85 x 40 x 40

Gewicht

QQ-S Pro: 10 Kg

Q5 : 7Kg

(Angaben jeweils ohne Filament)

Bauraum

Q5: 200 x 200 mm

QQ-S-Pro: 255 x 360 mm

(Durchmesser x Höhe)

Anordnung der Elektronik 

Q5: Kopfteil

QQ-S-Pro: Fußteil

Die Platzierung der Elektronik, inklusive des Displays in Verbindung mit der niedrigeren Höhe und Gewicht des Q5 macht ihn perfekt Schreibtischtauglich. Grundsätzlich sollten jedoch alle Arten von 3D Druckern auf einem sehr festen, schwingungsfreien Untergrund stehen. Vibrationen während des Betriebes können zu Artefakten im Druckbild führen. Aufgrund der geringen bewegten Massen, sind Deltadrucker jedoch wesentlich unempfindlicher in dieser Hinsicht als konventionelle 3D Drucker.

Arbeitsgeräusch:

Der FLSUN QQ-S Pro verfügt über zwei integrierte Lüfter, während der Q5 nur einen im Netzteil betreibt. Der Q5 ist daher nochmals leiser als der QQ-S Pro und im Betrieb kaum noch hörbar.

Aufbau:

Aufgrund der verschiedenartigen Architektur und Anordnung der Hauptkomponenten (Fußteil beim QQ-S pro oder Kopfteil beim Q5) gestaltet sich der Aufbau des Q5 nochmals einfacher. Die Kabelwege sind vom Kopfteil aus kürzer und die 3 Linearlager als komplette Module ausgelegt. Der ohnehin kleinere Q5 kann daher für den Transport noch wesentlich kompakter und mit weniger Bauteilen zusammengepackt werden.

Empfehlung für Einsatzgebiete:

Wir halten beide 3D Drucker ausdrücklich für einsteigergeeignet. Der FLSUN Q5 füllt eine Lücke im Markt für kompakte und trotzdem schnelle und präzise 3D Drucker, die zudem für den Dauerbetrieb geeignet sind. Dies aufgrund der hohen Arbeitsgeschwindigkeit, des leisen Arbeitsgeräusches und vor allem der intuitiven Benutzeroberfläche per Touchdisplay.

Beide Drucker eignen sich daher für

  • Werkstatt 
  • Labor
  • Schule 
  • Hobby 
  • gewerblichen (Dauer-) Einsatz

Den etwas kleineren Q5 kann man schnell und leicht zerlegen und dann an einem anderen Ort wieder aufbauen. Der Q5 wird derzeit weltweit schon für kleine 3D Drucker Farmen genutzt, die viele dieser Geräte parallel laufen lassen. Dort ist die geringere Größe ein starker Vorteil, ebenso der geringere Stromverbrauch. Daher sehen wir ihn auch als mobilen 3D Drucker geeignet, während der FLSUN QQ-S Pro seine ganzen Stärken vor allem im stationären Betrieb ausspielen kann.

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Donnerstag, 22. Oktober 2020

Willkommen auf diesem Blog!

Hier geht es um die Produkte der Firma FLSUN und um den 3D Drucker Markt allgemein. Das Besondere an diesem Blog ist, dass hier hier Informationen von FLSUN direkt und auf Deutsch findet. Wir wollen hiermit dabei helfen, dass mehr Informationen zu den Produkten in deutscher Sprache verfügbar sind.


Wir stellen hier Tipps und Tricks zu den 3D Druckern vor und informieren über Updates und Neuheiten von FLSUN für den deutschen und EU Markt. Hier könnt ihr (und ich) hoffentlich das eine oder andere über die FLSUN Drucker lernen und Neues erfahren. Ich werde ab und zu CAD Designs für Mods und Upgrades vorstellen und - wenn die Zeit es hergibt - auch ein wenig selbst designen oder mal ein Video reinstellen. Jedenfalls findet ihr hier hier exklusiv und aus erster Hand auch die Neuigkeiten von und über FLSUN. Viel Spaß dabei. 

Euer Marcel

PS: Kommentare und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht!

Donnerstag, 15. Oktober 2020

IKEA IVAR Hack

 Das Regalsystem IVAR von IKEA benutze und liebe ich seit über 20 Jahren. Es ist modular, schnell auf- und abgebaut und bietet viele Möglichkeiten um in einem Raum schnell mehr Stauraum zu schaffen.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen. So sind die Regalböden nur in bestimmten Längen verfügbar. Das kann bei einer individuellen Regalplanung ein Zentimeter zu viel oder zu wenig sein..

Daher habe ich mir im Baumarkt Platten mit 30x60 cm zuschneiden lassen und mich dann an Fusion 360 gesetzt um eine alternative Lösung für die Befestigung der Regalböden zu finden. Die ist beim Original von IKEA recht simpel gemacht, aber eben doch zu aufwendig/kostenintensiv um sie 1:1 nachzubauen.

Wichtig zu verstehen ist, wie die Aufhängung des Regalsystems funktioniert. An allen vier Seiten eines Bodens wirkt die Gewichtskraft auf ca. 40 mm lange Metallbolzen mit einem Durchmesser von 6mm.

Auf der Suche nach Ersatz, habe ich M6 x 40 Schrauben mit Senkkopf ausgewählt. Die kleine Konstruktion, die du hier bei Thingiverse herunterladen kannst, hat nur die Aufgabe, die Schrauben aka Bolzen in Position zu halten. Die tatsächlich Kraftwirkung erfolgt auf die Schraube. Daher reicht diese Minimallösung aus.

Um das Ganze weiter zu vereinfachen, habe ich eine Schablone für das Aussägen der Aussparungen erstellt. Mit dieser kann man in Sekunden ein zugeschnittenes Brett anzeichnen und dann, optimalerweise mit einem Multitool, bei großen mengen besser eine Kreissäge, diese Ausschnitte ausklinken. Auf dem FLSUN QQ-S Pro wurden dann 20-fach Prints des Teils ausgeführt. Auf Brim kann man verzichten, stattdessen habe ich einen Skirt um die Druckobjekte gelegt, damit beim ersten Layer evtl. abtropfendes Filament zunächst abgelegt wird.








Wer Lust hat, den Hack nachzubauen findet hier auf Thingiverse die Dateien.

Wipe Code zum Abstreifen der Düse vor dem Druck für den FLSUN QQ Delta Drucker

Wer kennt nicht das Problem des ersten Layers? Oftmals misslingt er, weil sich an der Düse noch Reste von vorherigen Drucken befinden. Diese...